Go slow Caye Caulker
Nach einer vierstündigen Fahrt von Chetumal in Mexiko und einer zu teuren Grenzüberquerung (500 Mex$ (pP), welche nicht gezahlt werden müssen, wenn im Flugticket nach Mexiko die Ausreisesteuer bereits enthalten ist. Als Beleg wird ein Ausdruck benötigt… ) haben wir vormittags den Hafen von Belize City erreicht und direkt die Swing-Bridge, welche die letzte handbetriebende Schwenkbrücke der Welt ist, entdeckt. Rein in den Fähranleger, Tickets zu unserer Zielinsel Caye Caulker gekauft und rauf aufs Boot. Aufregend! Belizes Amtssprache ist Englisch, wodurch uns der Smalltalk wieder leichter fiel.
– Belize City Hafen und die Swing Bridge (r) –
Die Überfahrt mit der Fähre dauert von Belize City aus knapp eine Stunde. Raus aus dem Hafen geht es zwischen Mangroveninseln hindurch Richtung Caye Caulker. Auf dem Weg passierten wir auch die eine oder andere Insel, mal so klein, dass nur ein Haus drauf Platz findet (mitten im Meer stand da ein dreistöckiges Haus), mal so groß, dass neben ein paar ausladenden Villen auch ein ganzer Golfplatz Viel angelegt werden kann.
Und dann legten wir auf Caye Caulker an; klares, strahlendes Wasser, wehende Palmen, kleine Holzhäuser, Wege aus weißem Sand, verblichene Farben und langsam fahrende Fahrrad- und Golfwagenfahrer.
– Sandstraßen laden zum barfuß laufen ein. Durch die geringe Größe der Insel und die extrem entspannte Atmosphäre lässt sich das Motte der Insel „Go slow“ wunderbar umsetzen –
Zimmer im Hostel bezogen, Schuhe ausgezogen und eine Runde gedreht. Da aufgrund der Größe der Insel die Runde um das Dorf relativ überschaubar war, ging es nach einer Shoppingtour am ATM (akzeptiert nur Kreditkarten, also entweder am Festland Geld abheben oder eine Kreditkarte dabei haben, eine Wechselstube gibt es auf der Insel nicht) zurück zum Hostel, wo wir von einem Zimmernachbarn dankbar Tipps fürs Frühstück, Mittag- und Abendessen entgegen nahmen.
– Unsere Empfehlung fürs Frühstück: Errolyn’s House of Fry Jacks, mit Bohnenmus, Käse, Huhn und/oder Beef gefüllte und frittierte Teigtaschen. Sättigend, lokal und frisch produziertunfassbar, günstig und extrem lecker! –
– Und noch eine Empfehlung für den Mittag oder den Abend –
Nach einem kurzen Schläfchen (man gönnt sich ja sonst nichts auf Reisen :)) ging es zur empfohlenen Lokalität, die alle Versprechen einhielt. Gut gesättigt drehten wir noch eine Runde über den Strand. Gute Nacht!
Da es in dieser Nacht heftig gewittert und geregnet hat, stand am nächsten Morgen gefühlt die halbe Insel unter Wasser. Da wir am nächsten Tag eine neue Bleibe brauchten, gingen wir auf die Suche, um uns nach ein paar erfolglosen Stunden dazu zu entscheiden, am kommenden Tag schnorcheln zu gehen und änderten die Suche nach einem Schnorchelanbieter ab. Die Entscheidung ist letztendlich auf die Jungs von Stresslesstours gefallen, mit denen wir ein Date für den nächsten Tag für eine Halbtages-Tour zum Riff ausmachten. In deren Hütte fanden wir einen Aushang des Palm Travellers Backpacker Hostels, zu welchem wir dann auch direkt hin marschierten. Super Ausstattung, super Preis, super Sonnendeck – Check. Dach über dem Kopf für die nächste Nacht war gesichert. Sonnenuntergang am Steg verbracht, mit Insulanern gequatscht und ab zurück, Sachen packen für den Umzug.
Nach dem Umzug in die neue Bleibe ging es mittags unserem Schnorcheldate entgegen. Da wir die einzigen Kunden an Bord waren, ging es quasi als Privattour mit unserem Guide, welcher gleichzeitig unser Kapitän war, und dem Ko-Kapitän raus aufs und mit Schnorchelausrüstung rein ins Meer. Da sich das Unternehmen den verantwortungsvollen Umgamg mit dem Leben im Meer und der Arbeit mit Touristen auf die Fahne geschrieben hat, durfte die Sicherheitseinweisung für Mensch, Koralle und Fisch natürlich nicht fehlen. Nach einer ausgesprochen interessanten (und aufregenden, denn Obacht, die Feuerkorallen brennen für knapp 45min wie Feuer auf der Haut) Schnorchelrunde durch das Korallenriff, ging es weiter zum Hotspot der Tour, dem Tauchen mit Ammenhaien und Stachelrochen! Das war ein Ding – aufregend und spannend (leider hatten wir keine Unterwasserkamera dabei, wodurch wir die Unterwasserwelt nur von oben ablichten konnten)!
Nachdem wir hier eine Weile verbrachten und die Tiere beobachten konnten, ging es zu einer weiteren Stelle am Korallenriff, an dem wir Zeit zur selbstständigen Erkundung der Unterwasserwelt hatten. Wieder auf dem Bott ging es zurück Richtung Caye Caulker zu einer Seepferdchenfarm, bei der wir einen Blick auf schwangere Pferdchen werfen konnten. Bei den Seepferdchen übernehmen die Männer die Aufgabe der Schwangerschaft und Geburt, die Frauen gehen arbeiten.
Nachdem uns ein Paar Pelikane hungrig beäugt haben ging es zurück zum Anleger. Hat uns gefallen – japp! Zurück im Hostel haben wir den Sonnenuntergang auf uns wirken lassen und sind mit unseren Zimmernachbarn essen gegangen. Und dann hieß es auch schon wieder Sachen für die Abreise Richtung Guatemala am nächsten Tag packen.
Für die Anfahrt nach Caye Caulker haben wir Folgendes erfahren*
Die zwei Anfahrtsmöglichkeiten nach Caye Caulker in der Kurzübersicht
- Von Chetumal über San Pedro nach Caye Caulker:
Hin- und Rückfahrt mit dem Wassertaxi von San Pedro Wassertaxi 110 US$ (pP), die Fähre legt einmal am Tag um 15.30Uhr ab Chetumal ab und benötigt für die Überfahrt mit Grenzübertritt in San Pedro etwa 3-4 Stunden. - Von Chetumal über Belize City nach Caye Caulker:
Mit dem Minibus von Chetumal nach Belize City (um 7.30Uhr von der ADO Busstation ab, Tickets können dort erworben werden) 300 Mex$ (pP). Der Minibus hält direkt am Fährterminal (eine Anfahrt mit ADO ist auch möglich, der Bus hält aber am fußläufig erreichbaren Busterminal). Hin- und Rückfahrt mit Ocean Ferry Belize für 30 Belize$ (pP), die Fähren verkehren mehrmals am Tag.
*Zeit- und Preisangaben unverbindlich und zum Zeitpunkt der Recherche
Beitragsveröffentlichung – 08.05.2017